Reisen

Rund um den Brienzersee

Falls du ihn noch nicht kennen solltest, den Brienzersee, eines vorab: Er ist wunderschön!

Der Brienzersee ist der Zwilling vom Thunersee und liegt in der Schweiz, genauer gesagt im Berner Oberland, nämlich hier:

Rechts ist der Brienzersee, links der Thunersee, dazwischen die Stadt Interlaken. Bei Interlaken liegt der Campingplatz Bönigen direkt am Brienzersee.

Hier habe ich im Sommer 2017 mein Zelt aufgeschlagen. Es war meine erste Campingreise mit Mowgli. Unser Mowglimobil oder eine Dachbox hatten wir noch nicht, all mein Zeug und der Hund mussten in einen kleinen Clio passen. Ging auch. Ich lernte hier als erstes, wie man Häringe in einen steinigen Boden einschlägt, nämlich ziemlich flach.

Bönigen war unsere Homebase für einige sehr schöne Ausflüge, von denen ich dir hier berichten möchte.

Vom Campingplatz nach Interlaken

Vom Campingplatz hat man einen direkten Zugang zum See. Man kann in dem herrlichen türkisfarbenen Wasser jederzeit und kostenlos eine Runde schwimmen. Das läuft dann so: Ich gehe schwimmen und Mowgli will mich retten und schwimmt hinterher. Wenn er mich dann eingeholt hat, hält er sich mit der Pfote an meiner Schulter fest. Sobald wir wieder an Land sind, versorge ich meine Wunden und Mowgli wälzt sich übermütig und stolz auf die gelungene Rettungsaktion im Gras.

Man kann aber auch auf einem breiten Weg am See und an der Aare entlang nach Interlaken spazieren und sich die Stadt ansehen oder vom Schiffsanleger aus eine Bootstour über den See machen. Wir haben uns in Interlaken ein Eis geteilt und sind wieder zurückspaziert. War ein schöner Tag!

Moment, ich muss mal eben den Stock zerbeißen!

Grindelwald

Die Jungfrauregion ist die Heimat der Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau. Einer der Orte in dieser Region ist Grindelwald am Fuße der berühmten Eigernordwand:

Beides wollte ich gerne sehen. Es ist nicht weit von Interlaken entfernt. Der Ort Grindelwald war zwar an diesem Tag von Touristen etwas überlaufen, aber er ist in jedem Fall sehenswert. Wir haben eine schöne Wanderung mit tollen Ausblicken in dieser Gegend gemacht.

Die Axalp

Wenn man südlich des Brienzersees auf der A8 in Richtung Brienz fährt, geht es irgendwann rechts hoch zur Axalp:

Der Schnitzlerweg

Hier oben ist ein großer Parkplatz, von dem man eine ganz besondere Tour starten kann: Am Axalpstübli beginnt der Schnitzlerweg, ein Wanderweg, der zum Hinterburgsee führt.

Das Besondere an diesem Weg: er ist eingesäumt von mehr als 100 geschnitzten Figuren. Die Geschichte dahinter: Lawinen und Sturm Lothar richteten im Winter 1998/99 gewaltige Schäden hier oben an. Die Leute machten aus dem traurigen Anblick des verwüsteten Waldes ein einzigartiges Kunstwerk, indem sie aus den Baumstrünken Figuren schnitzten. Hier einige Impressionen:

Der Weg bietet keine besonderen Schwierigkeiten. Nach einer guten Stunde gelangt man zum kleinen grünen Hinterburgsee.

Die St. Beatus-Höhlen

Die Beatushöhlen haben ihren Namen nach der Legende vom Mönch Beatus, der im 6. Jahrhundert hier gelebt und den in den Höhlen hausenden furchterregenden Drachen vertrieben haben soll. Man kann die Klause des Mönchs ebenso wie die Höhlen und das angeschlossene Museum besichtigen und dann dem Restaurant einen Besuch abstatten. Von dort hat man einen großartigen Blick über den Thunersee.

Von Interlaken aus fährt man nördlich vom Thunersee auf der Seestraße/Staatsstraße (221) bis man zum Parkplatz der Beatushöhlen gelangt. Von hier aus sind es etwa 10 Minuten Fußweg zum Höhleneingang.

Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber der Hund darf mit. Allerdings musst du beim elektronischen Gate aufpassen, damit es dir nicht so ergeht wie Mowgli und mir: Mensch drinnen, Hund draußen. Meine Panik war unnötig, das herbeigerufene Servicepersonal konnte das Problem lösen 😉 Und zieh dich warm an, es ist kühl in der Höhle, nämlich etwa 10 Grad.

Drinnen erwartet dich eine fantastische Welt von Stalagmiten und Stalagtiten, kleinen Seen und Wasserfällen, Moos- und Farngärtchen, Nischen und Schluchten. Hier ein paar Eindrücke:

Mowgli jagt den Paraglider

Wir wanderten gemütlich bei Sonnenschein durch das Lauterbrunnental, auch bekannt als das Tal der 72 Wasserfälle. Außer den eindrucksvollen Wasserfällen, die aus den fast senkrechten Felswänden hervorspringen, nutzen auch Paraglider und Basejumper gerne den Ort, um hier ins Tal zu springen, und so war an diesem Tag der Himmel voll von bunten Menschenvögeln.

Mowgli regte sich jedesmal sehr auf, wenn er wieder einmal so einen bunten Flieger über sich sah. Dann, als einer dieser „Vögel“ im Begriff war, auf einer eingezäunten Wiese zu landen, war kein Halten mehr: Mowgli stürmte mit aller Kraft auf den Paraglider zu, dabei riss die Hundeleine am Karabinerhaken, der Zaun bot überhaupt kein Hindernis und laut bellend rannte der Hund auf den Mann zu. Verdutzt, aber geistesgegenwärtig, griff ich zum einzigen Mittel, das ihn jetzt noch aufhalten konnte: „Stooooppp!!!“ Mit einer Vollbremsung kam er etwa zwei Meter vor dem Flieger zum Stehen, sodass ich ihn am Geschirr packen und auf den Weg zurückführen konnte. Der Mann nahm es zum Glück gelassen.

Das Stopp-Kommando war das erste, das ich Mowgli beigebracht hatte: Stopp an der Bürgersteigkante, Stopp beim Fahrradfahren, Stopp beim Wegrennen… Da sieht man mal wieder, dass eine gute Erziehung sogar Leben retten kann 🙂

Die gerissene Hundeleine wurde verknotet und wir wanderten gemütlich weiter. Am Ende des Tages bekam mein Hündchen eine neue, schicke, teure Leine.

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