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Ich bin nur ein kleiner Hund…

… aber ich habe schon viel erlebt.

Ich bin gebürtiger Pole, Jahrgang 2014. Meine Eltern sind unbekannt, aber ganz sicher bin ich ein Kind der Liebe. Wahrscheinlich war ein Australian Shepherd unter meinen Vorfahren, möglicherweise auch ein Schäferhund. Dadurch habe ich ausgeprägte Hütehundqualitäten, die ich in meinem Job gut gebrauchen kann. Manche halten mich für einen Wolf, dann zeige ich gerne meine weiße Pfote.

Meine Erziehung

Mein erstes Lebensjahr habe ich zuerst auf der Straße und dann in einem riesigen Tierheim in Pommern zugebracht. Von dort kam ich 2015 nach Deutschland.

Als ich von meiner Chefin adoptiert wurde, war ich zwar noch nicht stubenrein, aber bestens darin geübt, Mülltonnen auszuräumen und Essen auf der Straße zu finden. Dass unsere Wohnung kein Hundeklo ist, habe ich quasi sofort kapiert, als meine Chefin mir das eindringlich nahegelegt hat. Containern gehen brauche ich auch nicht mehr – I’m proudly powered by vegan dog food. Von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen…

Katzen, Kaninchen und Eichhörnchen habe ich aber „zum Fressen“ gern. Dafür lasse ich alles stehen und liegen. Vor allem Katzen machen mich ganz kirre. Deshalb bin ich auch meistens an der Leine, was ich ja auch einsehe, denn meine Chefin möchte nicht, dass ich unters Auto oder vor eine Jägerflinte komme. Aber manchmal juckt es halt in den Pfoten… Alle Versuche meiner Chefin, mich „abrufbar“ zu machen, sind fehlgeschlagen. Ich habe ihre Tricks sofort durchschaut und höre da einfach nicht mehr hin. Aber wenn es darauf ankommt, kann ich perfekt „bei Fuß“ laufen.

Meine Qualifikationen

Ich habe einen ziemlich guten Orientierungssinn. Als wir einmal in Polen waren, durfte ich ohne Leine laufen. Überall roch es so gut und ich lief hierhin und dorthin – wo es mich eben hinzog. Das Rufen meiner Chefin wurde leiser und leiser… Ihr hättet mal ihren Gesichtsausdruck sehen sollen, als ich vor dem Ferienhaus schon auf sie gewartet habe!

Ein anderes Mal waren wir im Wald. Meine Chefin hatte natürlich vergessen, wo unser Mowglimobil stand. Sie wollte dann nach Gefühl gehen, ich war aber davon überzeugt, dass wir in die andere Richtung müssen. Ich musste ziemlich viel Überzeugungsarbeit leisten, damit sie mir endlich glaubt. Menschen können so stur sein! Und wie ist die Geschichte ausgegangen? Die Chefin lenkte schließlich ein und folgte mir und … tadaa! Dort war der Parkplatz! Glaubt ihr nicht? Ist aber wahr!

Wenn ich gerade nicht arbeite, bin ich auf Standby. Am liebsten döse ich dabei auf meiner Couch. Ich bin aber kein Couchpotato, sondern einfach nur pflegeleicht.

Doch manchmal muss ich meine Chefin an unseren Vertrag erinnern, nämlich dann, wenn sie am Schreibtisch arbeitet und die Zeit vergessen hat. Ich habe da so meine Tricks, sie dazu zu bringen, dass sie endlich mit mir spazierengeht. Was immer gut funktioniert: meine Pfote auf die Tastatur zu legen oder die Schreibhand mit der Schnauze wegzustubsen. Gut ist auch: aufdringlich gucken bis es der Chefin ungemütlich wird.

Zu meinen im Vertrag festgelegten Aufgaben gehört es, gut auf meine Chefin aufzupassen. Und das nehme ich sehr ernst!

Meine Reiseerfahrung

Und was das Reisen angeht: Ich bin schon ganz schön herum gekommen. Ein paarmal war ich in England, dann in Dänemark, den Niederlanden, Polen, Schweiz, Slowenien, Österreich, Italien und in einigen Gegenden in Deutschland. Ich war sogar schon auf der Zugspitze! Und habe noch soviel vor…

In unserem alten Auto hat das Reisen nicht soviel Spaß gemacht, aber unser Mowglimobil finde ich klasse!

Ich will ja nicht angeben, aber vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass meine Chefin mir aufgrund meiner Reiseerfahrung und meines tapferen Durchhaltens auf unserer letzten Expedition 2019 den Titel „Sir Globetrotter“ verliehen hat.

Ich bin nur ein kleiner Hund und natürlich weiß ich, dass Hunde nicht sprechen können. Meine Chefin versteht mich trotzdem. Meistens.

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